Small batches
Mit Small batches übernehmen wir für einmal einen englischen Ausdruck, der in der Bierszene gang und gäbe ist. Kleinserien heisst für uns, dass wir pro Quartal ein neues Bier herausgeben. Sei es ein Selbstgebrautes oder als Kollaboration mit einem anderen Brauer oder Brauerei etc.
Diese Biere können speziell, experimentell, kreativ von der Verpackung her sein oder eine Geschichte erzählen. Es kann aber auch eine Nachahmung einer weltbekannten Biersorte sein, dessen Geschmacksbouquet wir nur annähernd erreichen können. Und sollte eines dennoch, wie man so schön auf Berndeutsch sagt, «abverreckä», dann haben wir eben «Hopfen und Malz verloren».
Mit unseren Small batches wollen wir noch mehr Biervielfalt in unser Biersortiment bringen. Wir sind gespannt, welche Biere da kommen werden – du auch?
American Lifestyle
Die Geschichte des West Coast IPA
Das IPA von der amerikanischen Westküste ist zum Mainstream geworden und hat nicht nur in den USA, sondern auch in den Hochburgen der alten Brauereiwelt, welche früher amerikanisches Bier als eine Abscheulichkeit des gesunden Menschenverstands und Geschmacks betrachteten, die Gaumen erobert. Heutzutage können IPA-Liebhaber auf der ganzen Welt die Namen von Hopfensorten aufzählen sowie Winzer und Weinkenner über Trauben philosophieren.
Die Geschichte des IPA-Stils von der Westküste ist ein sich ständig weiterentwickelnder Stil, der sich durch eine kräftige Bitterkeit, intensive Hopfenaromen und einen überdurchschnittlichen Alkoholgehalt auszeichnet. Diese Eigenschaften spielen eine entscheidende Rolle für das Wachstum von Craftbier in Amerika und die Akzeptanz von immer ausgefalleneren Geschmacksrichtungen. Es beginnt mit einem Pale Ale und einem in Amerika angebauten Hopfen namens Cascade.
Anchor Brewing und der Einfluss des Cascade-Hopfens
1965, zu einer Zeit, als der Begriff «Craft Brewing» noch nicht bekannt war, kaufte ein Stanford-Absolvent namens Fritz Maytag die kleine Brauerei Anchor in San Francisco. Maytag wollte ein Pale Ale nach englischem Vorbild mit amerikanischem Hopfen herstellen und dabei die fast vergessene britische Technik des Hopfenstopfens anwenden. Die Engländer entdeckten, dass man, wenn man den Hopfen während der Reifung des Bieres (statt beim Kochen) hinzufügte, zwar die Aromastoffe des Hopfens in das Bier bekam, aber keine der Alphasäuren, die die Bitterkeit erzeugen.
Ein befreundeter Hopfenbauer schlug Maytag vor, eine neue, in Oregon angebaute Sorte namens Cascade zu verwenden, die vom USDA-Zuchtprogramm an der Oregon State University entwickelt und 1971 freigegeben wurde. Der Braumeister aus San Francisco befolgte seinen Rat und fügte eine enorme Menge Cascade in den Braukessel hinzu; dann fügte er beim Hopfenstopfen eine zusätzliche Dosis hinzu, um sicherzugehen. Er nannte sein neues Bier Liberty Ale, um an den 200. Jahrestag des Ritts von Paul Revere zu erinnern.

Fritz Maytag im Schankraum des Anchor im Jahr 1974

Erstmals gebraut am 18. April 1975 von der Anchor Brewing Company, San Francisco, CA
Neben der alten Praxis des Hopfenstopfens liess sich Maytag von Ballantine India Pale Ale inspirieren, das erstmals 1878 von der P. Ballantine & Sons Brewing Company in Newark, NJ gebraut wurde. Ballantine war das einzige amerikanische Beispiel des India Pale Ale-Stils aus der Zeit vor der Prohibition, das bis in die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts überlebte. Allerdings verschwand es allmählich aus den Regalen und Zapfhähnen, als die Brauerei in den 1970er-Jahren in den Niedergang geriet. Für Maytag und andere Brauereien an der Westküste bot die Nähe zu den Hopfenfarmen die Möglichkeit, den IPA-Stil neu zu mischen, indem sie regional angebauten Hopfen wie Cascade, Centennial, Columbus, Chinook und viele mehr verwendeten, um ihre Biere mit kräftigen Aromen zu versehen.
Ob die Leute es nun liebten oder hassten, sie konnten die Neuartigkeit des intensiven Geschmacks und des blumigen Zitrusbouquets des Liberty Ale nicht leugnen. «Als wir dieses Bier zum ersten Mal probierten – und mit ”wir” meine ich andere Bierliebhaber und Heimbrauer – hatten wir noch nie etwas auch nur annähernd Vergleichbares gekostet», erinnert sich Garrett Oliver, Braumeister der Brooklyn Brewery. «Wir wussten zwar, wie Hopfen riecht, aber wir hatten noch nie ein Bier getrunken, das so stark nach Hopfen roch. Auch wenn es nicht sehr stark ist, kann das Liberty Ale mit Sicherheit für sich in Anspruch nehmen, der Vorläufer des modernen amerikanischen IPA zu sein.»
Quelle: https://firstwefeast.com/drink/2015/03/history-of-the-west-coast-ipa
Altweibersommer
Zum Thema «Altweibersommer» hat unsere Brauerin zwei Frauenbiere gebraut, die leicht-fruchtig sind und passend zu den kommenden heissen Herbstsommertagen.
Was ist der Altweibersommer
Altweibersommer ist die Bezeichnung für eine meteorologische Singularität. Es handelt sich um eine Phase gleichmässiger Witterung im Herbst, oft Ende September und Oktober, die durch ein stabiles Hochdruckgebiet und ein warmes Ausklingen des Sommers gekennzeichnet ist. Das kurzzeitig trockenere Wetter erlaubt eine gute Fernsicht, intensiviert die Laubverfärbung und den Laubfall.
Die Herkunft des Wortes ist nicht sicher, zumal neben dem Begriff Altweibersommer auch zahlreiche weitere wie «Ähnlsummer», «Frauensommer», «Mädchensommer» etc. was die sprachgeschichtliche Deutung erschwert.
Nach der einen Erklärung leitet sich der Name von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Der Flugfaden, den die Spinnen produzieren und auf dem sie durch die Luft schweben, erinnert die Menschen an das graue Haar alter Frauen. Mit «weiben» wurde im Althochdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet. Nach der anderen Erklärung, in der von Kluge/Seebold die «vielleicht» ursprüngliche, von Pfeifer hingegen «wahrscheinlicher» eine sekundäre Bedeutung gesehen wird, liegt dem Wort das Motiv der zweiten Jugend bei Frauen, die als unzeitig und nur kurze Zeit dauernd angesehen wird, zugrunde. An diese letztere Deutung können das schweizerische Witwesömmerli und der bairische Ähnlsummer (Grossvatersommer) angeschlossen werden, vielleicht liegt aber auch das Bild des alten, schwachen Sommers vor.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Altweibersommer
Frauen und Bier
Bier ist nichts für Frauen? Absurd! In den meisten Bierkulturen der Geschichte gab es ursprünglich wahrscheinlich überhaupt nur Brauerinnen. Im deutschen Sprachraum wurden sie zum Beispiel «Gruterinnen» genannt, abgeleitet von «Grut», den über Jahrtausende verbreiteten Bierkräutern, den Hopfenvorgängern also. Die Frauen brauten daheim am Herd, im einfachen Kessel. So gesehen waren sie sogar die eigentlichen Erfinderinnen von «Homebrewing» und «Craftbier».
Erst der zunehmende ökonomische Erfolg der Klosterbrauereien machte das Brauen auch für die weltliche Obrigkeit interessant – und führte zu einer weiteren Professionalisierung des Bieres.
Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen (12. JH.) beschreibt die Heilkräfte von Hopfen und Bier sowie die konservierende Wirkung des Hopfens: «Durch seine Bitterkeit verhindert er einen gewissen Verderb in Getränken, zu denen er gegeben wird, so halten sie länger.»
Quelle: beef.de / Auszug aus «Craft Bier» ISBN 978–3‑944628–67‑7
Trilogie der IPAs
Single hop IPAs sind Biere, die nur mit einer Hopfensorte gebraut werden. Die meisten IPAs sind mit mehreren Hopfensorten gebraut, was herrliche Geschmackserlebnisse hervorzaubert. Mit unserer IPA-Trilogie wollen wir die Aromen einzelner Hopfensorten herauskitzeln und spürbar machen. Deshalb gibt es die Gebrüder «Röbu», «Böbu» und «Köbu». Die Namen tönen verwechselbar ähnlich, aber dies täuscht beim Genuss der Dreien. Jeder der drei verbirgt nämlich ein anderes Aromaprofil in sich. Diese feinen Geschmacksnuancen dieser edlen Aromahopfen wollen wir Bierliebhabern näher bringen.